Vorschau


KI-LOVE.

Lotta Stöver, Arvida Byström, Stine Deja & Marie Munk

 

24.10.2025 - 08.02.2026 

 

Vernissage: Freitag, 24.Oktober 2025, 19 Uhr

 


Wir leben in einer Welt voller Sehnsucht nach persönlicher Anerkennung, nach Gefühlsausdruck und nach Glück in Partner:innenschaften. Doch was passiert, wenn diese dazugehörigen Menschen fehlen oder als unzureichend empfunden werden? Verschiedenste Technologien stellen uns schon länger Surrogate zur Verfügung, wie humanoide Chatbots, KI Bots, Sex- oder Liebespuppen. Sie entwerfen das Verhältnis von «real» und virtuell/digital neu, das wir mit dieser Ausstellung diskutieren wollen. Neue Formen von geschlechtlicher Objektifizierung, Ideen von Verfügbarkeit und  Fetischisierung des Körpers werden mit humanoiden Robotern in Irritation gebracht. Welchen Einfluss haben «Gummipuppen», virtuelle Körper, KI-generierte und kundengestaltete Bots auf Geschlechtervorstellungen? Erweitern sie unsere Vorstellungen von Geschlecht und Körper (Neosexualitäten) oder gibt es durch sie eine Engführung auf Klischees? Haben wir es mit Objekten und Entwürfen, neuartiger Verbindungen von Mensch mit Maschine zu tun oder lediglich mit Abziehbildern aus Instagram und Pornowelten? Wie verhalten sich Daten und Körper zueinander und welche Folgen hat das für unsere technologisch-medial vermittelte Realität? 

 

Die Ausstellung wird durch ein diskursives Begleitprogramm mit Filmen, Vorträgen und Diskussionen ergänzt. Die Kuratorinnen Ele Hermel und Rebekka Kronsteiner arbeiten in diesem Projekt mit der Kulturwissenschaftlerin Susanne Regener (Berlin und Kopenhagen) zusammen. 

 

 

 

We live in a world where people long for personal recognition, emotional expression, and happiness in relationships. But what happens when the people we need are absent or inade quate? Various technologies have long offered surrogates in the form of humanoid chatbots, AI bots, sex dolls, and love dolls. These technologies are redefining the relationship between the «real» and the virtual/digital, a topic we want to explore in this exhibition. Humanoid robots are challenging new forms of gender objectification, ideas of availability, and the fetishisation of the body. How do «rubber dolls», virtual bodies, AI-generated bots, and customer-designed bots influence gender perceptions? Do they broaden our perceptions of gender and the body, or do they reduce them to clichés? Are we dealing with objects and designs for new types of connections between  humans and machines or merely decals from Instagram and porn? How do data and bodies relate to each other, and what are the con sequences for our technologically and media mediated reality? 

 

A discursive public programme of films, lectures, and discussions accompanies the  exhibition. Curators Ele Hermel and Rebekka Kronsteiner are collaborating on this project with cultural scientist Susanne Regener (Berlin and Copenhagen).

 

Arvida Byström (*1991) ist eine schwedische Künstlerin, die an der Schnittstelle von Internetkultur, Gender und digitaler Ästhetik arbeitet. Mit hyperfemininer Bildsprache thematisiert sie die Auswirkungen neuer Technologien auf Körperbilder und soziale Beziehungen. Bekannt wurde sie durch Selbstporträts in sozialen Medien, insbesondere durch Interaktionen mit  der AI-Sexpuppe «Harmony» sowie das Projekt «In The Clouds», in dem sie Websites, die Frauen ohne deren Einwilligung entkleiden, auf ihr eigenes Bild anwandte.

 

Arvida Byström (born 1991) is a Swedish artist, photographer, and performer. Her work ex plores the intersection of internet culture, gender, and digital aesthetics. Through hyper feminine imagery, she addresses body image, social relations, and the impact of new tech nologies. She first gained recognition with self-portraits on social media, notably her interactions with the AI sex doll «Harmony» and the project «In The Clouds», in which she applied websites that undress women without consent to her own image.

 

 

Marie Munk (*1988) und Stine Deja (*1986) sind beide in Dänemark geboren; Munk arbeitet zurzeit in Atlanta (Georgia, USA) und Deja in Kopenhagen. »Synthetic Seduction« ist eine kongeniale Zusammenarbeit über den Einfluss von Technologie auf unser intimes Leben, was durch Berührungen und Anschauen von Oberflächen zu einem visuellen und körperlich nahen Erlebnis wird.

 

Marie Munk (born 1988) and Stine Deja (born 1986) were both born in Denmark. Munk cur rently works in Atlanta (Georgia, USA), and Deja works in Copenhagen. «Synthetic Seduction» is an engaging collaboration about the influence of technology on our intimate lives. It becomes a visually and physically intimate experience through touch and the viewing of surfaces in detail.

 

 

Lotta Stöver (*1996) arbeitet in Bremen und Weimar. Die Medienkünstlerin untersucht mit ihren Arbeiten, wie Phänomene und Materie mit Technologien interagieren, sich transformieren oder ihnen widerstehen. Durch poetisch technische Prozesse und digitale Bildgebung entstehen feministische Arbeiten, die soziale Normen hinterfragen und neue, queere Perspektiven im technologischen Raum eröffnen und sichtbar machen.

 

 

 

Lotta Stöver (born 1996) lives and works in Bremen and Weimar. The media artist explores how phenomena and matter interact with,  transform, or resist technologies in her work. Using poetic–technical processes and digital imaging, Stöver creates feminist art that challenges social norms and offers new queer perspectives on technology.

 

BEGLEITPROGRAMM/ PUBLIC PROGRAM

Die Vorträge und Einführungen finden auf Deutsch statt. Diskussionen können bei Bedarf auch zweisprachig geführt werden.

Lectures and introductions will be held in German. Discussions can be conducted bilingually if needed.

 

Einführungen & Filmgespräche/ Introductions & post-screening talks

Prof. Dr. Susanne Regener Kulturwissenschaftlerin, Jula Schürmann Kunst- und Filmwissenschaftlerin

07.11.2025: «Die Puppe» (Ernst Lubitsch, DE 1919)

05.12.2025: «Her» (Spike Jonze, USA 2013) 

16.01.2026: «Ich bin dein Mensch» (Maria Schrader, DE 2021)

 

18.01.2026, 16:00–18:00 Uhr

Online-Vortrag (via Zoom) & Diskussion/ Online talk (via Zoom) & discussion

Prof. Dr. Marco Dehnert University of Arkansas, USA
«Zwischen Liebe und Sex: Künstliche Companions, Intimität und zutiefst menschliche Verbindungen» 

 

30.01.2026, 18:00–20:00 Uhr
Vortrag & Diskussion/Talk & discussion

 

Prof. Dr. Susanne Regener, Universität Siegen
«KI-Frauen – Zur Kulturgeschichte robotisierter Puppen»  

 

 


Wir bedanken uns ganz herzlich bei der

 Beate + Hartmut Schaefers Stiftung, sowie bei Stefan & Anette Duensing

 

 

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