Nephelokokkygia
Effrosyni Kontogeorgou
20 Mai bis 8 Juli 2022
Eröffnung: Freitag 20 Mai 16 - 20 Uhr (+) bei Regen mit Zelt
-------
Die Künstlerin Effrosyni Kontogeorgou setzt sich mit poetischen Analogien und Strukturen zwischen verschiedenen (Lebens-) Räumen
auseinander. In den letzten Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Fragen der Koexistenz und der Ambivalenz zwischen Kultur und Natur. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Institutionen,
Ausstellungsräumen und Architektur, realisiert sie begehbare, ortsspezifische Rauminterventionen. Der architektonische Raum wird dabei oft selbst zum „Körperteil“ der Ausstellung. Ihre Arbeit
vervollständigt sich durch die Teilnahme und die Interaktion der Besucher:innen.
In Ihrer Ausstellung, “Nephelokokkygia” untersucht Kontogeorgou poetische Analogien und wiederkehrende Strukturen der Utopiebildung, vor allem in Bezug auf Architektur und Natur. Das Wort Νεφελοκοκυγία “Nephelokokkygia” (oder auf Deutsch “Wolkenkuckucksheim”) stammt aus Aristophanes' Komödie “Die Vögel”.
Konkret geht es in dem Theaterstück darum, dass zwei geflüchtete Athener die Vögel überzeugen zusammenzuleben, sowie in den Wolken einen Staat zwischen Menschen und Göttern zu errichten.
Das Wolkenkuckucksheim ist der Ort der Utopie. Kann dieser Ort auch als die erste utopische Koexistenz zwischen Vogel (Tier) und
Mensch angesehen werden?
In der Galerie Mitte veranlasst Kontogeorgou eine Begegnung mit der Taube, die hier als heterogene Stellvertreterin der Vögel steht. Sie wurde und wird als Symboltier in vielen Kulturen und in vielen Kontexten zum verehrten und geschützten Tier erhoben. Von der Friedenstaube bis zum verhassten und domestizierten Vogel bewegt die Taube unsere Gemüter, unsere Geschichte und unsere Gegenwart.
Eröffnung: Freitag 20 Mai 16 - 20 Uhr (+) bei Regen mit Zelt
Finissage : Freitag 8 Juli - ab 18 Uhr
Veranstaltungen innerhalb des Projekts werden noch bekannt gegeben
Öffnungszeiten:
Do - So 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Fotos: Lukas Klose
Les Ateliers Wonder
16 - 31 Mai 2022
Galerie Mitte in Kooperation mit dem Pariser Kollektiv "Les Ateliers Wonder"
im FAQ am Güterbahnhof Bremen / Areal für Kunst und Kultur
Während ihrer zweiwöchigen Residenz richten sechs Künstler:innen des Pariser Kollektivs "Les Ateliers Wonder" im FAQ ein Open Studio ein: Gäste sind willkommen, ihrem work-in-progress beizuwohnen und spontan auf einen Plausch vorbeizukommen. Darüber hinaus laden wir herzlich zur abschließenden Gruppenausstellung ein:
Vernissage: 27 Mai 2022 18 Uhr
Last Chance: 29 Mai 2022 11 - 18 Uhr
Les Ateliers Wonder ist ein artist-run space: ein Ort, der von und für Künstler:innen verwaltet wird. Das über 70 Menschen starke Kollektiv besetzt große, verlassene Gebäudekomplexe in Pariser Vororten. Derzeit haben Le Wonder sich im Le Fortin Gebäude, einer ehemaligen Druckerei in Clichy (92), niedergelassen. Gemäß ihrer Philosophie, auf einem sich ständig verändernden Boden zu agieren, findet die Veranstaltung in Bremen passenderweise am Güterbahnhof statt: Einem Bereich der Stadt, um den die Kulturszene lange gekämpft hat.
Innerhalb des Kollektiv sind über 70 Künstler:innen organisiert, denen durch die Strukturen nicht nur erschwinglicher Arbeitsraum zur Verfügung gestellt wird, sondern auch Zugang zu professionellen Arbeitsbereichen, die das Kollektiv besitzt. Etwa für die Arbeit mit Holz, Metall, Keramik oder Siebdruck, aber für Film und Sound. Jährlich schreiben Les Ateliers Wonder auch eine Residency aus, auf die sich internationale Künstler:innen bewerben können.
Mehr Infos zum Kollektiv:
Initiiert von:
Lukas Zerbst
HÄ?! Festival der improvisierten Musik
Von und mit Klank
Das MusikAktionsEnsemble KLANK lädt sich gern Musiker-Gäste ein. Warum? Damit diese nicht nur Publikümer überraschen (HÄ?!), sondern auch KLANK selbst. Die Gäste treffen untereinander und mit dem Ensemble oft zum ersten Mal zusammen und lassen in „Echtzeit“ Musik entstehen.
Geladen sind die Stimmkünstlerin und Schauspielerin Siddhii Devii Lagrutta (Venezuela/Schweiz), die (oft maskierte) Keyborderin und Elektronik-Künslerin Liz Kosack (USA/Italien), der Bassklarinettist, Künstler und Komponist Gareth Davis (GB/Niederlande) und der Elektroniker (der ganz eigenen, selbstgebastelten Art) Tim Helbig (Deutschland). Mit ihnen wird KLANK in Bremen alle Formationen, Konstellationen und Stellungen »durchspielen«. Soweit es geht.
HÄ?! • Konzert 2
Samstag 23 April 20 Uhr
Davis, Helbig, Kosack, Lagrutta und KLANK
Eintritt: 12 € / erm. 7 €
Infos: www.klank.cc
Eine Veranstaltung von S.Y.L.K.E. e.V. in Zusammenarbeit mit den Veranstaltungsorten und unerhört e.V. Bremerhaven sowie Gehörgänge, Oldenburg und gefördert vom Musikfonds, von klangpol – Netzwerk Neue Musik Nordwest und dem Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen
PARADIES
Versuchungen in Bild und Text
4.3. - 10.4.22
Master Studio Kultur und Identität
Hochschule für Künste Bremen
Qiao Ban
Amanda Brockmann
Franziska Eggelmann
Amina Falah
Nick Harde
Jaeuk Lee
Zana Mihaljovic
Mirja Kuberka
Yeun Jin Ryu
Anja Segermann
cultureandidentity.hfk-bremen.de
Eröffnung / Publikation: 4 März 22 / 19 Uhr
Finissage und Gespräch mit den Künstler:innen: 10 April 22 / 15 Uhr
Foto: "Dickicht" Anja Segermann
Fotos: Lukas Klose
Publikation zur Ausstellung PARADIES, 20 €
Herzliche Einladung zum Besuch der Ausstellung
von Sarah Lüdemann (Beauham)
ALICE
aus der Unsicherheit in die Sorglosigkeit
Sarah Lüdemann (Beauham)
14 Januar bis 27 Februar
Prof. Dr. Susanne Regener im Gespräch mit der Künstlerin
fällt leider aus !!
Gespräch mit der Künstlerin Sonntag 27 Februar 15 Uhr
Finissage Sonntag 27 Februar 16:30 Uhr
Fotos: Tobias Hübel / Bremen
Öffnungszeiten:
Do/ Fr/ Sa/ So 15 bis 18 Uhr - und gerne auch nach Vereinbarung
Führungen für Gruppen nach Anmeldung
2G
bei Galeriebesuch
Galerie Mitte im KUBO, Beim Paulskloster 12,28203 Bremen/ kontakt@galeriemitte.eu, BSAG Linien 2+3, Theater am Goetheplatz
THIS IS NOT A PHOTO TEIL II
– Projekt Fotografie 2021
22 Oktober 2021 bis 4 Januar 2022
verlängert bis 4 Januar
letzte Öffnungszeiten:
19, 29, 30 Dez
2, 3, 4 Januar
immer 15 bis 18 Uhr
Esther Adam
Miia Autio
Ulli Bomans
Sara Förster
Hawoli
Marikke Heinz-Hoek
Isolde Loock
Hassan Sheidaei
Sandy Volz
Rie Yamada
------------------------
Ab Oktober 2021 zeigt die Galerie Mitte eine Ausstellung zum Thema Fotografie als
Material in der Bildenden Kunst. Es handelt sich dabei um eine Weiterführung
der erfolgreichen Ausstellung THIS IS NOT A PHOTO von 2019.
Im Format einer Gruppenausstellung eröffnen die Positionen von zehn Künstler innen
unterschiedliche Perspektiven auf den künstlerischen Umgang mit Fotografie und
zeigen ein Spektrum der Thematisierung ihrer Materialität und Medialität.
Die Vorstellung von Fotografie als selbstbezügliches Abbildungsmedium wird dabei
befragt und ihr Potenzial als selbstreflexives Medium deutlich.
Die eingeladenen Künstler innen, deren Ausstellungsbeiträge im Kontext des aktuellen
Weltgeschehens und dessen bildbasierter Berichterstattung eine große Aktualität
aufweisen, kommen unter anderem aus Bremen, Berlin, Finnland und Japan.
Gefördert durch:
die Karin und Uwe Hollweg Stiftung / Die Waldemar Koch Stiftung / die Sparkasse Bremen / das Finnland-Institut
Fotos Eröffnung: LukasKlose
Raum: Fotos Lukas Klose
Noch bis zum 22 Dezember 21
letzte Öffnungszeiten:
21,22 Dez
Künstler-innen
Rebekka Kronsteiner / Sarah Lüdemann Beauham /
Evita Emersleben / Sabine Wewer / Natalie Thomkins / Francisco Valenca Vaz /
Enric Freund / Tom Gefken / Manfred Kirschner / Tanja Möwis & Annika Paul /
Im Schaufenster: Objekt von Rebekka Kronsteiner/ O.T. 2021
Veranstaltungen /2 G
·
LIVE
PORTRAITZEICHNEN im Schaufenster, mit Natalie Thomkins: 20
Nov ab 14 bis ca 17 Uhr
Passant:innen sind eingeladen sich portraitieren zu lassen, die Portraits können erworben werden.
PERFORMANCE mit Evita Emersleben: 20 Nov um 18 Uhr
Emersleben zeigt eine Performance mit Bezug zur Berufsbekleidung
LESUNG mit Manfred Kirschner: 1 Dez um 19:30 Uhr
Kirschner liest aus seinen Büchern: „Schmusen mit Papier - All you need is lost“ und
„Verrückt werden in Ostdeutschland - Rügen mon amour“
PROJEKTION/KERAMIK im Schaufenster, Keramikatelier Möwis &
Paul: 29 Nov bis 5
Dez
„Mein
Winterbild“ für Kinder ab 7 Jahre: 27 Nov 14 bis 17 Uhr *
„Nanu ein Reh oder
was“ für Kinder ab 7Jahre: 11 Dez 14 bis 17 Uhr *
„Winteratelier“ für Kinder ab 7 Jahre: 18 und 19 Dez 14bis 17 Uhr *
* Informationen zu den Kinderkursen:
www.kubo.de/kinder-und-jugendliche
Anmelden zu Kinderkursen unter:
anmelden@kubo.de
·
Wir
freuen uns auf einen weiteren, wie immer sehr inspirierenden Konzertabend
THE ART OF THE DUO
JOHANNES HAASE - Geige, Effekte
PABLO GARRETóN - analoge
Synthesizer
Mit langjährigen Spielpartnern erschafft Johannes Haase in improvisierten Performances temporäre Klangexperimente, es spinnen sich Dialoge und
Zwiegespräche, parallele Entwicklungen vibrieren durch den Raum. So entstehen dreidimensionale Klanggebilde; die Kunst des Zusammenspiels wird erforscht.
Zum letzten Termin dieser Reihe ist der chilenische, derzeit in Köln lebende Synthesizerspieler Pablo Garretón zu Gast.
Freitag 10 Dezember
20 Uhr
Eintritt frei / gespielt wird auf Hut
2G
Hausbesuche aktuell:
Sara Förster /
zu Gast bei
Daniela Kupkova und Karsten Golde
29 Okt 2021 19:30
Die Hausbesuch-Kurzausstellungen verstehen sich als flüchtige Kunst-Interventionen im privaten Wohnraum, als ein kurzes Zusammentreffen von Privatheit und Öffentlichkeit. Private Räume werden kurzfristig zum Kunstort: Der Kühlschrank, eine wilde Ecke, ein Bauernschrank, alles bleibt an seinem Platz und wird für kurze Zeit mit Kunst aus dem „White Cube“ konfrontiert, von Künstler*innen persönlich bespielt. Die Gäste der Ausstellung halten sich für einen geplanten Moment in einem ihnen unbekannten privaten Raum auf und begegnen der Kunst im ungewohnten Kontext. Die Gastgeber*innen stellen ihren privaten Lebensbereich zur Verfügung und erleben Künstler*innen samt Kunst und Publikum als „Kurzbesuch“ in ihren eigenen vier Wänden.
INTERIM / Bertold Frick, Fotografie
7 - 10 Oktober 2021
Gespräch mit dem Künstler
am Sa den 9 Oktober
ab 17 Uhr
Einführung Dr. Detlef Roth / KUBO
Zur Ausstellung erscheint eine
zweiteilige Edition
zugunsten der Deutschen Kindergeldstiftung
Edition
Auflage je 15
20x30 cm
signiert
Öffnungszeiten Do Fr Sa So - jeweils 15 bis 18 Uhr
Foto: Bertold Frick
Anja Engelke / „Room 125“
I 26 Sept bis 3 Okt I
Eröffnung Sonntag 26 September 16 Uhr
Vorstellung der Publikation und Gespräch mit der Künstlerin
Öffnungszeiten: 27 Sept bis 3 Okt, immer 15 bis 18 Uhr und nach Anfrage
Anja Engelke (*1983) hat sich mit ihrem Werk Room 125 einen Traum erfüllt. Den Traum ein Bild zu bewohnen, genauer gesagt in eine Fotografie einzuziehen und Veränderungen in ihrem bildlichen Inhalt vorzunehmen. Ihr außergewöhnliches Fotoprojekt hat die Arbeit »Room 125« des amerikanischen Künstlers Stephen Shore als Ausgangspunkt, der 1973 durch die USA reiste, um seinen Alltag und sein Heimatland fotografisch zu dokumentieren. Abgelichtet ist ein Hotelzimmer des Fotografen, im Anschnitt sind nur seine Beine und Füße auf dem Bett zu sehen. 45 Jahre später baut Anja Engelke das Foto in ihrer eigenen Wohnung exakt nach und dokumentierte ihr Leben im Bild Room 125. Ein Tableau vivant in buchstäblichem lebendigen Sinne.
Kerber Verlag
Wir laden ein zu einem besonderen Abend
mit den Musikern
Johannes Haase und Samuel Dühsler
Der
Geiger Johannes Haase setzt in einem zweiten Teil die Konzertreihe in der
Galerie Mitte fort:
Mit langjährigen Spielpartnern erschafft er in improvisierten Performances temporäre Klangexperimente, es spinnen sich Dialoge und Zwiegespräche, parallele Entwicklungen vibrieren durch den Raum,
es entstehen dreidimensionale Klanggebilde; die Kunst des Zusammenspiels wird erforscht.
Zu Beginn dieser neuen Reihe ist der Basler Schlagzeuger Samuel Dühsler zu Gast.
Samstag 2. Oktober um 20 Uhr / Eintritt frei,
auf Hut
Wir danken der Waldemar Koch Stiftung, die diese Besondere Konzertreihe möglich macht.
(3 G/Covid)
SELBST
Lukas Klose
Bilder aus 93 Selbstbetrachtungen
Ein Masterabschlussprojekt, HfK Bremen
Wenn wir uns im Spiegel betrachten, sind wir nie allein. Der Blick der anderen ist stets zugegen. Besonders, wenn wir allein sind. Die Frage, wie wir wahrgenommen werden, begleitet uns von dem Moment an, in dem wir uns selbst im Spiegel erkannten. Wir wurden uns unserer Körperlichkeit bewusst und somit Teil der Welt. Unsere Identität wird bestimmt durch Differenz. Dieses Projekt zeigt Bilder von 93 Menschen in einer Situation der Vereinzelung und Selbstbetrachtung. Sie kommen nun alle in einem Raum zusammen und bilden ein Gesamtbild.
Sie blicken ihre Betrachterinnen und Betrachter an und laden ein, betrachtet zu werden. Es ist eine Gelegenheit zu verweilen und sich
selbst zu reflektieren. Sich zu verlieren und wiederzufinden. Die Ausstellung wird begleitet durch eine Spiegelinstallation im Vorraum der Galerie. Lukas
Klose
Lukas Klose.de
Wir danken für Förderung und Unterstützung:
der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Hochschule für Künste Bremen, der Galerie K´
Klangpol - Lange Nacht der Musik
17 Juli 2021, 19:30 - 24 Uhr
--------------------------------------------------------------
Johannes Haase (Violine)
Karl-Ernst Went (unverstärktes Klavichord)
Jonathan Went (Sprecher)
Universe of Strings
Vijay Iyer (* 1971, USA): »Playlist 1 (Resonance)« (2010)
Liza Lim (* 1966, Australien): »Philtre« (1997)
Anahita Abbasi (* 1985, Iran): »Situation IV / Io E iO« (2016)
Es erklingen drei zeitgenössische Werke für Violine solo,
geschrieben von Komponist:innen aus verschiedensten Teilen der Welt.
Hierbei zeigt sich das breite Spektrum des Instruments –
von zarten, flirrenden bis hin zu vollen, insistierenden, ja fast gewaltigen Klängen.
Johannes Haase (Violine)
Ein Beitrag des Ensemble New Babylon, Bremen
Archiv der verlorenen Bilder
Leon Łukasiewicz (1923-2013):
»8. Musik für eine Ausstellung: Archiv der verlorenen Bilder« (2019-2021)
Die »8. Musik für eine Ausstellung« orientiert sich an den Methoden
der sogenannten »Spurensicherung« – einer Kunstrichtung der 1970er Jahre,
die das Sammeln, Sichten und Ordnen von Materialien
wie eine fiktive Wissenschaft betreibt.
Anlass der Komposition ist eine Sammlung von Familienfotografien,
die bei einer Haushaltsauflösung vor 30 Jahren zusammengeführt,
dann in alle Winde zerstreut und schließlich auf einen Karton
mit aussortierten Dubletten geschrumpft ist.
Der musikalische Teil der Komposition besteht
aus etwa 3000 aufgezeichneten kurzen Improvisationen
über ein Kadenzmuster (Subdominante – Tonika),
die in einer streng geregelten Reihenfolge erscheinen
und denen auf der Textebene
Bildbeschreibungen und Untertexte von Fotos gegenüberstehen.
Echte Dokumente und Fiktion
verschränken sich auf diese Weise zu einem Stück,
das inzwischen mehrere Stunden lang ist,
dessen Kettenstruktur an sämtlichen Stellen Unterbrechungen erlaubt.
Karl-Ernst Went (unverstärktes Klavichord), Jonathan Went (Sprecher)
Ein Beitrag des Institus für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
PETER BIALOBRZESKI
Give my Regards to Elizabeth
31 März bis 25 Juni 2021
Eröffnung der Ausstellung "Give my Regards to Elizabeth" / Verabschiedung Peter Bialobrzeskis aus seiner Tätigkeit, der Professur für Fotografie an der Hochschule für Künste Bremen / Film: Lukas Klose
Die Ausstellung wurde intern eröffnet und in einem Videobeitrag festgehalten.
Eine Langfassung der Redebeiträge ist hier zu finden.
Eröffnung (intern):
31. März 2021
Begrüßung: Ele
Hermel, Detlef Roth Galerie Mitte Bremen und Prof. Roland Lambrette, Rektor der Hochschule für Künste Bremen
Fotos: Lukas Klose / Galerie Mitte
Peter Bialobrzeski / aus: "Give my Regards to Elizabeth" / Copyright beim Künstler
Alle Bilder zur Serie auf www.bialobrzeski.net
In den frühen 90er Jahren verbrachte Peter Bialobrzeski ein Jahr am London College of Communication bei einem DAAD-Stipendium. Dort fotografierte er unter Anderem die Serie „Give my Regards to Elizabeth“. Diese Serie war Teil seiner Abschlussarbeit an der Folkwangschule, ein Unikat in Buchform, analog mit Original-Fotografien.
Mittlerweile Ist Bialobrzeski um die Welt gereist um zu fotografieren und um auszustellen. Dies lässt sich in zahlreichen Buchveröffentlichungen und in wunderbaren Fotozyklen bewundern.
Seit 2002 ist Peter Bialobrzeski Professor für Fotografie an der Hochschule der Künste in Bremen, wo er
zahlreiche junge Menschen erfolgreich auf Ihr berufliches Leben mit der Fotografie vorbereitet hat. In diesem Jahr (2021) verlässt Bialobrzeski die
HFK.
So wird die Ausstellung in der Galerie Mitte zugleich eine Würdigung seiner Zeit als Lehrender.
Wie angemessen es ist in dieser Ausstellung in Bremen gerade die Fotografien aus der Zeit in England zu zeigen, lässt sich leicht erraten. Zum einen ist da die Aktualität der gesellschaftlichen Krise in England, das nach wie vor mit den Folgen der Klassengesellschaft und der großen Schere zwischen Arm und Reich zu kämpfen hat, was nicht zuletzt die unsäglichen Verrenkungen um den Brexit bezeugen. Zum anderen aber ist es eine äußerst charmante Geste Bialobrzeskis, zum Abschluss seiner Zeit mit den Studierenden seine eigene fotografische Abschlussarbeit aus seinem Studium vorzustellen.
Peter Bialobrzeskis Ansatz, die Welt of the poor and the rich im Blick zu behalten, hat sich von Beginn an - eben seit seiner Zeit in England - durch die Jahre getragen. So zu sehen in “Neontigers“, “The Raw and the Cooked“, “Paradise Now“, “No Buddha in Suburbia“, “Heimat“, “Die Zweite Heimat“ und so weiter. Er ist scharfsinniger Beobachter und hält Unsagbares als Bild fest. So entstehen wertvolle und hoch ästhetische Dokumente einer sich mühsam und zugleich rasant entwickelnden Welt. Bilddokumente, die vor dem Verschwinden bewahren, aber auch Bilder, die uns den wertfreien Blick vermitteln, den Blick auf eine Welt, die wir voreilig nach unseren Vorstellungen beurteilen, den Blick auf die Welt, deren Teil wir alle sind.
Bialobrzeskis Arbeiten wurden in Europa, Asien, Afrika, Australien und den Vereinigten Staaten ausgestellt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den renommierten World Press Photo Award (2003 und 2010), sowie den Dr. Erich Salomon Award der DGPH (2012).
KATALOG
Bei Hartmann Books erschienen (2020) / kann über Galerie Mitte bezogen werden / 34
€
„Give my Regards to Elizabeth“
mit Texten von Mick Brown und Peter Bialobrzeski
Englisch/Deutsch
ISBN 978-3-96070-045-6
Weserkurier- 31. März 2021
Fotografie ist etwas verdammt Einfaches. Irgendetwas ist immer drauf, auf einem Bild. Und selbst mit der Smartphone-Kamera kann jeder mal einen Treffer landen.
Fotografie ist verdammt schwer. Sie zu begreifen braucht Zeit und Hingabe, verlangt harte Arbeit und die Bereitschaft sich aufzuopfern. Zwei Seiten, eine Medaille.
Peter Bialobrzeski ist Fotograf und Professor an der Bremer Hochschule für Künste (HfK). Er hat den Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photografie gewonnen und auch den wohl renommiertesten Preis für Fotojournalismus, den World Press Photo Award. Der künstlerische Durchbruch gelang ihm vor rund 20 Jahren, heute vertreten Galerien in Berlin, New York oder Shanghai seine Arbeiten. Und vielleicht wäre Peter Bialobrzeski niemals so erfolgreich geworden, hätte er nicht früh erkannt, was es heißt zu scheitern.
Sein erstes Geld verdient Bialobrzeski mit Fotos für eine Lokalzeitung in Wolfsburg. Morgens raus, Bilder knipsen, schnell entwickeln, Redaktionsschluss. Jeden Tag, fünf Mal die Woche. Bis er irgendwann nach Indien reist und danach alles anders wird.
„Als ich nach Hause kam, habe ich gemerkt, dass die Bilder, die ich dort gemacht hatte, nichts mit dem zu tun haben, was mir diese Reise bedeutete. Es waren Abziehbilder dessen, wie ich glaubte, dass Fotografie auszusehen hat. Da habe ich gemerkt, dass ich das, was ich tue, wovon ich lebe, gar nicht kann.“ Bialobrzeski entscheidet sich dafür, noch einmal bei Null anzufangen. Er beginnt Fotografie zu studieren, bisher Gelerntes zu verwerfen, um zu begreifen, was er da eigentlich tut.
Nie wieder hat er so hart gearbeitet wie damals, sagt er, nicht vorher, nicht hinterher, trotz Rückschlägen. Einer ist ihm besonders in Erinnerung geblieben. Der, als seine Professorin ein Bild von ihm bewerten soll, auf das er selbst sehr stolz war. „Es zeigte eine Brücke im Ruhrgebiet bei Nacht. Meine Professorin ging bloß vorbei und sagte, das Ganze könne man auch mit Inhalt füllen.“ Ein Satz wie ein Nackenschlag, der zu einem der wichtigsten Sätze werden wird, den jemals ein Mensch zu ihm gesagt hat. Denn in diesem Moment macht es bei ihm klick: „Wenn ich etwas Gutes machen will, muss es mich ästhetisch ansprechen, aber es muss verdammt nochmal auch eine Bedeutung für andere haben.“
Harte Arbeit, Nackenschläge, klick. Dann, während eines Auslandsjahrs in England, entsteht seine Diplomarbeit „Give my Regards to Elizabeth“. Es ist die Arbeit, die eine Messlatte für ihn legen wird. „Als ich aufgehört hatte dafür zu fotografieren, habe ich gewusst: Mehr geht nicht, egal, was ich jetzt noch mache.“ Ein Jahr und 350 Filme brauchte es für diese Erkenntnis. Sie wurde zum Start einer Erfolgsstory.
Er kehrt noch einmal zurück nach Indien. Diesmal mit einem Koffer voller neuem Werkzeug. „XXXholy“ entsteht, ein Fotobuch als Auseinandersetzung mit der spirituellen Seele des Landes. Dann folgt „Neon Tigers“ - Bilder von einem Südostasien umspannenden Netzwerk von Megacities, preisgekrönt, der internationale Durchbruch. Dazwischen, im Jahr 2002, beginnt er seine Arbeit als Professor an der HfK. Jetzt laufen Lehre und eigene Projekte parallel, fast zwanzig Jahre lang, eine „blitzsaubere Karriere“.
Das ist kräftezehrend. Mit seinem Freund, dem Fotografen Michael Wolf, redet er oft darüber, wie lange die Energie noch reichen wird für gute Projekte. Wolf stirbt 2019 im Alter von 64 Jahren, er selbst wird in diesem Jahr 60. Es ist Zeit für ihn, die Lehre abzugeben. Zeit zu entschleunigen, aber auch Neues zu beginnen. Genug Kraft ist dafür eine Voraussetzung, denn gute Fotografie bringt einen an die Grenze der Belastbarkeit. „Man arbeitet hundert Tage, ohne etwas dafür zu bekommen. Stattdessen investiert man Geld ohne zu wissen, ob es funktioniert und konfrontiert sich dabei immerzu mit seiner eigenen Unzulänglichkeit. Wenn alles fertig ist, sieht es toll aus, aber niemand sieht das Leiden, das dahinter steckt.“
Unzulänglichkeit, denn seine Arbeiten sind grundsätzlich nur Annäherungen an das, was er für möglich hält. Möglich, aber immer unerreicht. Und Leid, denn fertig ist er erst, wenn er einer Arbeit nichts mehr hinzufügen kann, auch wenn er sich dafür die Nächte um die Ohren schlagen muss.
Vielleicht ist das einer der Schlüssel zur Fotografie, zur Kunst, zur Bedeutsamkeit. Dass es nie perfekt werden wird, mitunter sogar wehtut, und dass erst dann der Erfolg kommen kann. Zwei Seiten, eine Medaille.
Abschied mit Buch und Ausstellung
Anlässlich seines Abschieds von der Bremer Hochschule für Künste stellt die Galerie Mitte Peter Bialobrzeskis Arbeit „Give my Regards to Elizabeth“ aus. Sie entstand zwischen 1991 und 1992 und war Teil der Diplomarbeit des Fotografen. Sie zeigt die Zerrissenheit der englischen Klassengesellschaft, geprägt von der Politik Margaret Thatchers. Für den Wolfsburger Fotografen ein großer Kontrast zu seiner Heimat: „Diese Art der Gespaltenheit war mir völlig fremd. Die Fotografie war mein Werkzeug, mich dem Thema auseinanderzusetzen und es mir anzueignen.“
Zu sehen sind Fotos vom „Boat Race“ zwischen den Universitäten Cambridge und Oxford kontrastiert mit den Bildern gelangweilter Jugendlicher oder absurd abgerissener Architektur, die im Hintergrund blühender Vorgärten in den Himmel ragt.
"Ich fand die Idee sehr schön, mit der Arbeit, mit der ich damals meine Hochschule verlassen hatte, auch meine zweite Hochschule zu verlassen" sagt Bialobrzeski. Die Eröffnungsfeier musste nun allerdings erst einmal abgesagt werden, zumindest für die Öffentlichkeit. Trotzdem soll an diesem Mittwoch, den 31. März, um 19 Uhr via Stream auf dem Instagram-Kanal und unter galeriemitte.eu ein Gespräch mit dem Künstler und die Begrüßungsworte übertragen werden. Die Ausstellung von „Give my Regards to Elizabeth“ läuft noch bis zum 16. Mai 2021.
Der preisgekrönte Fotograf Peter Bialobrzeski. (Christina Kuhaupt) WK
HAUSBESUCHE 2021
Die Hausbesuche mussten ein weiteres Mal verschoben werden. Wir hoffen so bald wie Möglich alles nachholen zu können.
................. 2021 - Heiko Wommelsdorf / zu Gast bei Familie Platz
................. 2021 - Enric Freund / zu Gast bei Jeronimo Dzaack und Clemens Gnad
................. 2021 - Sara Förster / zu Gast bei Daniela und Karsten Golde
................. 2021 - Sandy Volz...
................. 2021 - Sabine Wewer