Stephanie Guse

sissi, adele und die familie der künstlerin


Sissi, Adele und die Familie der Künstlerin

24.09. - 30.10.2011

 

Ausstellungseröffnung Samstag, den 24. September 2011, um 20 Uhr

Einführung Detlef Stein, Kunsthistoriker

Begrüßung Ele Hermel, galerie mitte


Modemädels, Glamour und Glitter, Luxus, Empresses und Schminktäschchen. Ein zauberhaft entzaubernder Blick hinter die Kulissen der Welt des Schönen Scheins.
Eine Kaiserin mit einer Papierkrone, ein Werbemädel umrankt von teurem Schmuck, der sich erst im dritten oder vierten Hinsehen als Schmuck aus Plastikmüll outet. Eine Adlige mit vermeintlichen Perlen im Haar, in Wirklichkeit sind es zwickende Büroklammern. Ein Kronleuchter und ein Designertäschchen aus federleichter Noppenfolie. Eine Sammlung von Accessoirs aus Plastikschalen der Tomatenindustrie. So treten Fotografien und Objekte von Stefanie Guse auf.
Die Künstlerin aus Wien führt uns Ihre Glamourwelt in scheinbarer Schwerelosigkeit vor. Sie inszeniert Fotografien und Auftritte aus der Welt des schönen Scheins. Sie lässt den Betrachter langsam und unaufdringlich herausfinden, ob sie die dargestellte Welt über ihren ironisierenden Blick in Frage stellen will oder ob sie diese zu verherrlichen sucht.
Guses Arbeiten heißen: „Empresses Must Haves“, „ Empresses Basics“ „Shopping Crown“, oder „Will Haben“.
Stefanie Guse, die unter anderem in Braunschweig studierte, macht uns darauf aufmerksam, dass wir gerne das sehen, was wir sehen wollen und dass wir gerne das zur Wirklichkeit machen, was wir zu sehen glauben.

In der aktuellsten Ausstellung in der galerie mitte in Bremen präsentiert Stephanie Guse großformatige Frauenportraits, die der geübte Betrachter sehr schnell als Zitate von Gustav Klimts Jugendstil Portraits erkennt. Dann plötzlich erkennt man in den Gesichtern die Künstlerin selbst, und die Goldflächen des Künstlers Klimt sind bei näherem hinsehen glitzernde Bonbonpapiere wie sie jedes Leckermaul aus der Ruhe bringen könnten. Ein besonderer Bezug zu Bremen ergibt sich über die Bearbeitungen der Gemälde Paula M. Beckers. Vertraut erscheinen die berühmten Frauenbildnisse, die sich hier im Kleid der Künstlerin vorstellen.
Der Ausstellungsraum der galerie mitte wird farblich in einen Museumsraum mit Wiener Elegance verwandelt, in der wir uns eine Wirklichkeit zu Klimts Zeiten erfinden können.

 

Text: Ele Hermel, galerie mitte