Lu Nguyen

zwischen vorgestern und übermorgen


Zwischen Vorgestern und Übermorgen

27.02. - 26.04.2015

Video und Installation

 

Eröffnung Freitag, 27. Februar, 20 Uhr

Begrüßung Ele Hermel, galerie mitte

Worte zur Kunst Dr. Ingmar Lähnemann, Kunstwissenschaftler

Finissage Sonntag, 26. April, 15-18 Uhr

Kaffee & Kunst 18.03., 16.04., 23.04. 13-14 Uhr, Eintritt 3 €

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog / Edition.

 

Lu Nguyen bedient sich unterschiedlicher Medien für Ihre künstlerische Sprache. Besonders ausdrucksstark begegnet sie uns mit ihren ungewöhnlichen Videoinstallationen, in denen sie auf kunstgeschichtliche und auf aktuell gesellschaftliche Themen wie die der Genderfrage anspielt. So zum Beispiel mit Ihrer Interpretation der “Pietà“ oder in ihrer Adaption des Gemäldes “Sylvia von Harden” von Otto Dix. In ihren Interpretationen spielt sie auf mehreren Ebenen mit Irritationen, die teils humorvoll bis ironisch, dann aber wieder rätselhaft wirken. Eine Irritation entsteht durch den Auftritt der Künstlerin selbst, die in Ihren Darstellungen die Rolle der Protagonistinnen übernimmt. Die Werke, auf die die Künstlerin anspielt, geraten durch die Umsetzung in Videos in Bewegung, allerdings in minimalstem Tempo. „Modernisierung“ und Verlangsamung gehen eine seltsam gegenläufig wirkende Allianz ein. Zugleich werden zentrale Aussagen der Originalarbeiten durch deutliche Eingriffe in das „Bühnenbild“ inhaltlich entschärft und geraten dadurch in einen schwebenden Zustand, der eine deutliche Haltung der Künstlerin offenbart. Ihre Haltung, die eine Uminterpretation im Sinne einer neuen Antwort vermeidet, bezieht den Betrachter unweigerlich in ihre Fragestellungen ein und macht auch ihn zum stillen Beobachter. Die Objekte und Rauminstallationen der Künstlerin wirken wie aus den Videos herausgelöste Details, die im Raum platziert mit eigenem Leben gefüllt werden. Auch hier spielt die Künstlerin mit Irritationen. Körperteile wie zum Beispiel die an Fäden aufgehängten pyramidenförmigen Brüste wirken vielleicht erschreckend, dann aber wieder sind sie unaufdringliche, fast abstrakte Gebilde ohne fordernde Aussage, mit einer Spur von Humor gemischt mit Rätselhaftigkeit.